Corporate Identity am Arbeitsplatz!

Corporate Identity am Arbeitsplatz – darf der Mitarbeiter sein Büro nach eigenem Gusto gestalten?

PRO: Und dann war da noch der ehemalige Geschäftsführer von Springer & Jacoby, der – so die Legende – einfach alles auf die Straße geschmissen hat, das am Abend noch auf den Schreibtischen seiner Mitarbeiter lag. Full Metal Jacket-Manieren in der damals zumindest feinsten Werberadresse der Republik.

Siegmar Tittjung ist für mehr Freiheit bei der individuellen Gestaltung der Büros.

Siegmar Tittjung ist für mehr Freiheit bei der individuellen Gestaltung der Büros.

Doch ein Beispiel, das Schule gemacht hat. Unzählige Agenturen landauf, landab, deren Büros immer noch so einladend wie Operationssäle der Großkliniken wirken.

Die Atmosphäre mit dem sibirischen Wohlfühlfaktor wird dabei üblicherweise als konsequente Auslegung der CI beklatscht. Wie albern! Wir lassen unsere Mitarbeiter Kampagnen entwickeln, die Millionen Euros schwer sind, gestehen ihnen aber nicht zu, sich den Arbeitsplatz nach eigenem Gusto zu gestalten – das kann nicht sein!

Überspitzt gesagt: Wer mit dem Pamela Anderson Pin Up vor der Nase für unsere Kunden besser arbeitet, als ein trauriger Kloß in tristem Grau, dem spendiere ich sogar noch einen Badeanzug.

Danijela Tittjung plädiert für eine einheitliche Linie in den Agenturräumen.

Danijela Tittjung plädiert für eine einheitliche Linie in den Agenturräumen.

CONTRA: Ich bin klar gegen eine freie Gestaltung des eigenen Büros. In erster Linie geht es doch darum, sich mit der Firmenphilosophie auseinanderzusetzen – und diese dann auch zu leben. Und dazu gehört nun mal auch eine einheitliche Linie der Agenturräume.

Das soll nicht heißen, dass wir unsere Mitarbeiter nicht an Gestaltungsprozessen teilhaben lassen. Im Gegenteil: Aktuell planen wir zum Beispiel mit unserem Umzug nach Gaggenau auch eine Überarbeitung der CI. Da ist jeder Mitarbeiter eingeladen, seine Ideen einfließen zu lassen. Dennoch würde ohne eine klare, von uns vorgegebene Linie im Design ein heilloses Durcheinander herrschen. Außerdem kann es doch nicht das Ziel eines Arbeitgebers sein, dass sich Mitarbeiter „wie zu Hause“ fühlen.

Wir sind zwar eine Kreativ-Agentur und wollen, dass jeder Einzelne bei uns bis zum Optimum gefördert wird – aber mal ganz ehrlich: Es gibt immer noch eine Grenze zwischen Privatem und Beruflichem. Und die individuelle Gestaltung von Räumen gehört für mich eindeutig ins Private.



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